Im Spritzenhaus der 1884 gegründeten Freiwilligen Feuerwehr befanden
sich auch Arrestzellen der Polizei. Der Bau wurde deshalb
im Volksmund „Furk“ genannt. Da Werdohl aber bis 1893 zum Amt
Neuenrade gehörte, musste der einzige Polizist oft auch Spitzbuben
dorthin bringen. Dabei soll sich etwa um 1890 folgende Geschichte
zugetragen haben:
Der Polizist Wilhelm Wigginghaus hatte an einem warmen Sommertag
einen Bettler verhaftet, den er mit dem Fahrrad nach Neuenrade
bringen musste. In der Hoffnung, sein Gefangener würde das
Weite suchen, ließ er ihn vor der Wirtschaft Röther (heute Haus
Werdohl) warten, während er drin ein paar Bierchen trank.
Zwischendurch bat er den Wirt mehrmals nachzusehen, ob der
arme Kerl noch draußen stand. Doch der wartete brav vor der
Wirtschaft, so dass Wigginghaus am Ende nichts anderes übrig
blieb, als mit ihm in der Hitze nach Neuenrade zu ziehen.
Furk (Arrestzelle)
