Durch das Wachstum der Industrie im 19. Jahrhundert wurde ständig
mehr Wohnraum benötigt. Besonders die Unterbringung unverheirateter
(lediger) Arbeiter in Kost und Logis bei Privatleuten
wurde immer schwieriger.
1901 wurde eine gemeinnützige Baugenossenschaft gegründet.
Werdohler Industrielle taten sich zusammen, um ein Ledigenheim
zu finanzieren. Das Heim hatte 92 Zimmer mit 1, 2 oder 3 Betten.
Es gab einen großen Speisesaal (heute Sitzungssaal des Rates der
Stadt) und einen Lesesaal. Im Kellergeschoss befand sich eine Badeanstalt
mit Wannen-, Brause- und Dampfbädern, die auch von
den übrigen Bewohnern der Stadt benutzt werden konnten. Ein
Wiesengrundstück, das als Fußballplatz usw. diente (der heutige
Rathausparkplatz), gehörte auch mit dazu.
Im Jahr 1912 wurde Richtfest gefeiert, aber schon 1928 kaufte die
Gemeinde das Gebäude und baute es als Amtshaus (heute: Rathaus)
um.
Der Repräsentationsbau fällt in die Stilepoche des Späthistorismus.
Das Ledigenheim